Unser Angebot individualpädagogischer Hilfen wird gebildet aus verschiedenen Säulen. In einem gemeinsamen Gespräch lassen sich die Unterschiede erörtern bzw. lässt sich die Hilfe passgenau gestalten. Die gesetzlichen Grundlagen sind bilden die Vorschriften im SGB VIII. Im Speziellen erfolgen die Unterstützungsangebote auf Grundlagen der §§ 19, 27 ff. sowie den §§ 34, 35, 35a und 41 SGB VIII.

Individualpädagogische Projektstellen (Erziehungsstellen)

Dieses familienanaloge Angebot für ein bis zwei (in Ausnahmen bis zu drei) Kinder oder Jugendliche im Alter von 0 bis 18 Jahren und ist in das soziale Umfeld und die Lebenswelt der Fachkraft eingebunden. Es handelt sich um ein exklusives und flexibles Angebot, welches vor allem mit Beziehungskontinuität arbeitet in fachlicher und inhaltlicher Abgrenzung zur Gruppenunterbringung. Die Projektstellen auf dem Land oder in der Stadt bilden das alltägliche Lernfeld und können je nach Auftrag familienerhaltend, familienergänzend oder auch familienersetzend sein. Elternarbeit oder begleitete Elternkontakte sind je nach Bedarf und Zielvereinbarung im Rahmen des Hilfeplanes Teil der Hilfe.

Geeignet ist diese individualpädagogische Hilfeform u.a. bei Bindungsstörung, Beziehungsabbrüchen, Traumatisierung, komplexen Störungen des

Sozialverhaltens etc. Angezeigt ist diese Hilfeform ferner, sollte ein temporärer Bruch zur bisherigen Umgebung des Kindes/Jugendlichen notwendig sein. Bei jüngeren Kindern zielen die individualpädagogischen Projektstellen vor allem auf Frühförderung und eine langfristige Beziehung. Insgesamt ist es unser Ziel, dass der junge Mensch nach Beendigung der Hilfe im späteren Leben in der Lage sein soll, ein verantwortungsbewusstes Leben zu führen.

Zu Beginn der Betreuung kann eine sozialpädagogische Diagnostik erfolgen.
Auf Wunsch ist eine individuelle Nachbetreuung möglich.

Individualpädagogische Reiseprojekte

Unsere Individualpädagogischen Reiseprojekte (im In- oder Ausland) für 1-3 Jugendliche ab ca. 13 Jahren oder junge Erwachsene zeichnen sich durch exklusive und intensive Beziehungsarbeit während der Betreuungszeit aus. Geeignet ist diese Hilfeform, wenn ein Clearing oder eine sogenannte Time-out-Maßnahme notwendig ist, oder wenn es darum geht, Perspektiven zu entwickeln bzw. einen temporären Bruch zur augenblicklichen Situation zu ermöglichen. Dieses unmittelbare, erlebnispädagogische Angebot mit dem nicht-alltäglichen Lernfeld kann sowohl dem Kennenlernen neuer Lebenswelten als auch der Klärung und Neuorientierung, sowie einer Stabilisierung der Lebenssituation dienen.

Hier können Jugendliche lernen, einen Weg selbst und eigenständig zu gehen und dennoch nicht allein zu sein, sondern Ängste und außergewöhnliche Anforderungen zu teilen, um sie dann nach gemeinsamer Bearbeitung besser verarbeiten zu können.

Diese Betreuungsform kann auch je nach den Vereinbarungen im Rahmen des Hilfeplans eine sozialpädagogische Diagnostik und/oder Elternarbeit beinhalten.

Stationäre Betreuung gemäß § 35a

Dieses stationäre Angebot entspricht Projekt- bzw. Erziehungsstellen, ist aber ausgerichtet auf einen erhöhten Betreuungsbedarf von 1-2 Kindern ab 0 Jahre oder Jugendlichen mit örperlichen, psychischen oder sozialen Beeinträchtigungen. Der zu Betreuende ist in das soziale Umfeld und der Lebenswelt der Fachkraft eingebunden. Es handelt sich um ein exklusives und intensives Angebot, das vor allem mit Beziehungskontinuität arbeitet in fachlicher Abgrenzung zur

Gruppenunterbringung. Zentrale Themen sind Frühförderung und Hinführung zu einem weitesgehend eigenständigen und selbstverantworteten Leben, Teilhabe und Ressourcenorientierung.
Diese stationäre Hilfe (auf dem Land oder in der Stadt) bietet ein alltagsgebundenes Lernfeld und kann je nach Anforderung familienerhaltend oder familienergänzend gestaltet sein.

Ambulante Hilfen

Jede Familie kann in schwierige, scheinbar unlösbare Lebenssituationen geraten.
Es kann zu Überforderungen kommen, die die eigene Handlungsfähigkeit
einschränken. Ob beispielsweise bei der familiären Alltagsbewältigung, der
Hilfe in Erziehungsfragen oder Unterstützung bei besonders anspruchsvollen
Herausforderungen (Krisen) sind wir für Sie da. Eine individuell abgestimmte
Hilfe für Sie persönlich ist unser Angebot. Unsere Fachkräfte unterstützen Sie im
Rahmen:

  • einer Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH)
  • als Erziehungsbeistand
  • als Hilfe für junge Erwachsene
  • im begleiteten Umgang
  • im ambulanten Clearing
  • einer Mediation
  • der Intensiv Sozialpädagogischen Einzelbetreuung

Unsere Arbeit auf Augenhöhe bedeutet, dass wir empathisch, wertschätzend, flexibel, partizipativ, offen und wertfrei mit Ihnen gemeinsam aktiv werden. Und dies sind für uns nicht nur Schlagworte, sondern Grundlage des professionellen Handelns unserer Fachkräfte.
Methodisch entwickeln wir zusammen mit den Beteiligten individuelle Hilfeformen, die am Bedarf der Familien und jungen Menschen orientiert sind. Hierbei sind die Beziehungsarbeit, Beteiligungsarbeit, Hilfe zur Selbsthilfe oder Biographiearbeit einige Beispiele für die Vielfalt unserer Herangehensweisen.

Bei (An-)Fragen wenden Sie sich bitte an:

Annika Rothe | 0331. 81326005

ambulantedienste@projuve-potsdam.de

Darüber hinaus bieten wir in jeder Hilfeform eine Individualpädagogische Nachbetreuung durch die zuvor betreuende Fachkraft an.